Ein Blick aufs und unters Kreuzungsbauwerk

Bis im Jahr 2028 die ersten Züge der Regionaltangente auf den Schienen rollen, sind noch einige dicke Bretter zu bohren. Seit 2022 wird nun schon am Kreuzungsbauwerk in Neu-Isenburg gearbeitet. Hier quert die künftige RTW-Strecke die Bestandsgleise mittels eines Tunnelbauwerks. Um die Bestandsstrecke möglichst nicht zu belasten, finden die Arbeiten unter „rollendem Rad“ statt, das heißt, der Betrieb auf der bestehenden Strecke läuft normal weiter.

Zu Beginn wurden im Frühjahr 2023 die Hilfsbrücken für die S-Bahn-Gleise der Strecke 3688 eingebaut. Dazu wurden die Strecken 3688-1 und 3688-2 für ein Wochenende gesperrt.

Hier der Film zum Hilfsbrückeneinbau: https://youtu.be/3Fp6_vTATIg

Weiter ging es „Unter Tage“ an die eigentlichen Arbeiten zum Tunnelblock.

Um „Unter die Gleise“ zu gelangen, musste schrittweise eine Rampe ausgehoben werden, damit die Baufahrzeuge an die Baustelle heranfahren konnten. Zum Einsatz kamen hier vor allem Ketten- und Mobilbagger sowie LKWs zum Abtransport des Bodenaushubs. Der Aushub wird temporär auf einer Fläche zwischengelagert und später wieder verwendet.

Die bereits in einer Sperrpause in 2022 hergestellten Bohrpfähle wurden beim Aushub der Rampe mit Anker, Bohlen und Spritzbeton zusätzlich gesichert, damit nach den Arbeiten am Tunnelbauwerk im Schutze der Verbauwand die Herstellung des Trogbauwerks erfolgen kann.

Aushub der verkürzten Rampe und Spritzbetonarbeiten (Foto: RTW GmbH/Gerauer)

Ein Stück weiter oben wurden zusätzliche Rammrohrgründungen für den späteren Einbau der Oberleitungsmasten durchgeführt, da für die Arbeiten auch die Oberleitungsanlage der DB AG angepasst werden musste.

Rammeinrichtung: Einbau Rammrohrgründung (RTW GmbH/Gerauer)

Zur Stabilität der Baugrube wurden sogenannte temporäre und dauerhafte Verpressanker in die Seitenwände der Verbauwand eingebaut, die Zugkräfte in tieferliegende tragfähige Bodenschichten übertragen und dadurch ein maximales Maß an Stabilität und Sicherheit gewähren. Dafür wird ein sogenanntes Ankerbohrgerät verwendet. Dies wird im weiteren Verlauf der Arbeiten mehrfach zum Einsatz kommen.

Herstellung temporäre Verpressanker mit Hilfe eines Ankerbohrgeräts (Foto: RTW GmbH/Gerauer)

Im Sommer folgten bauvorbereitende Maßnahmen für die Herstellung der ersten Tunnelblöcke. Dazu wurden Unebenheiten in der Spritzbetonwand mit Ausgleichsbeton beseitigt. Dank Hebebühnen, Teleskopstaplern und Trägergerüsten waren auch schwerer zu erreichende Flächen kein Hindernis.

Schalung mittels Teleskopstapler und Hubarbeitsbühne (Foto: RTW GmbH/Gerauer)

Zuletzt wurde noch die Tunneldecke in ihre Endlagerposition gehoben: Wie genau, können Sie hier nachlesen.

Mit Hilfe von sechs Pressen wurde die Tunneldecke in ihre Endposition gehoben. (Foto: RTW GmbH)

Für den Spätherbst hatte die RTW noch ein kleines Highlight eingeplant: Den Verschub einer Hilfsbrücke auf der S-Bahn-Strecke 3688-1. In einer Sperrpause am Wochenende wurde die Hilfsbrücke verschoben, um mit den Tunnelarbeiten fortzufahren, damit es bald heißt: Einfach außenrum – mit der RTW!

In der Sperrpause wurde am Tag und in der Nacht unter "rollendem Rad" gearbeitet, damit es zu möglichst wenigen Einschränkungen kommt. (Foto: RTW GmbH/Gerauer)

Vor bzw. nach dem Verschub der Hilfsbrücke

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