Baustart für die Regionaltangente West

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben die Arbeiten für die Regionaltangente West begonnen. Den Auftakt bildet ein Brückenbauwerk am Bahnhof Stadion.

Eines der wichtigsten regionalen Schieneninfrastrukturprojekte der Rhein-Main-Region geht in die Bauphase: die Regionaltangente West (RTW). Auf der rund 50 Kilometer langen Strecke wird eine Zweisystem-Stadtbahn Bad Homburg, das Nordwestzentrum Frankfurt und das Gewerbegebiet Praunheim sowie Bad Soden über Eschborn, Frankfurt-Höchst und den Flughafen Frankfurt mit Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag verbinden. Als erstes Bauwerk entsteht eine Stabbogenbrücke im Bahnhof Stadion.

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sprach anlässlich des Spatenstichs von „einem historischen Moment“: „Nach Jahrzehnten der Diskussion und Planung wird die RTW endlich Realität. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des weiteren Ausbaus der Schiene in Hessen. Die Regionaltangente West ist einer der wichtigsten Bausteine zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und ihr Baubeginn eine wirklich gute Nachricht für die Mobilität der Menschen in der Region Frankfurt-Rhein-Main. Denn die Nachfrage nach schnellen Verbindungen zwischen den Zentren im Umland von Frankfurt und den großen Arbeitsstätten wie beispielsweise dem Industriepark Höchst oder dem Frankfurter Flughafen ist hoch. Die Regionaltangente West wird nicht nur Wohn- und Arbeitsorte besser miteinander verbinden, sondern auch das bestehende S-Bahnnetz und den Frankfurter Hauptbahnhof entlasten. Zugleich bin ich sicher: Der Bau des ersten Abschnitts der Regionaltangente West ist der Startschuss für einen Schienenring um Frankfurt.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat sagte: „Die Kapazitäten des Frankfurter S-Bahntunnels und auch des Hauptbahnhofs sind ausgereizt. Die RTW sorgt hier künftig für eine deutliche Entlastung und bringt zudem neue Direktverbindungen unter anderem zum Flughafen. Wir sind vom Erfolg der RTW überzeugt und denken schon einen Schritt weiter: Sie soll nicht die einzige tangentiale Verbindung bleiben, unsere Vision ist ein Schienenring um Frankfurt.“

„Die RTW ist ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Konzept für die Mobilität unserer Region. Sie schont Ressourcen, indem sie die bereits vorhandene Infrastruktur nutzt, und sie ergänzt diese sinn­voll dort, wo es heute noch Engpässe oder Lücken gibt“, so Stadtrat Stefan Majer, Dezernent für Mobilität der Stadt Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzender der RTW Planungsgesellschaft. „Mit dem Baubeginn können sich die Menschen, die in Frankfurt und im Umland arbeiten und leben, auf ein attraktives Angebot freuen.“

Claudia Jäger, Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Offenbach, bezeichnete den Baubeginn gerade im Südabschnitt der RTW als schönes Symbol für das lange Werben und Ringen des Kreises für den Anschluss von Neu-Isenburg und Dreieich.

Der Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG, Frank Sennhenn, hob die besondere Herausforderung bei der Koordination der zahlreichen parallelen Bahnprojekte im Knoten Frankfurt hervor. Er sei sehr zuversichtlich, dass die enge Kooperation aller Projektpartner und der RTW GmbH zum Erfolg führt und auch in den anderen Abschnitten so zielorientiert funktionieren könne, wie in den Ausbauprojekten am Knoten Frankfurt/Main Stadion.  

Horst Amann bedankte sich als Geschäftsführer der RTW Planungs­gesellschaft bei allen, die dieses Projekt mit langem Atem bis zum Baubeginn gebracht haben. Zugleich ging sein Blick nach vorn: „Wir haben heute einen wichtigen Meilenstein erreicht, das ist durchaus ein Grund zu feiern. Wohlwissend, dass noch einige dicke Bretter zu bohren sind, um die geplante Gesamtinbetriebnahme der RTW bis 2028 sicherzustellen.“

Die rund 50 Kilometer lange Regionaltangente West verbindet die Gemeinden im Westen Frankfurts und schafft neue Direkt­verbindungen zum Flughafen Frankfurt. Sie entlastet damit den Frankfurter Hauptbahnhof und den City-Tunnel und erspart Tausenden von Reisenden das Umsteigen. Nach der Fertigstellung werden zwei Linien auf der RTW-Strecke verkehren, die sich im Kerngebiet überlagern. Dabei werden insgesamt 26 Haltestellen angefahren, zwölf davon sind bereits bestehende S-Bahnhöfe.

Der jetzt begonnene Abschnitt Süd 1 der RTW umfasst den Bereich vom Knoten Schwanheim über den Flughafen Frankfurt und den Bahnhof Frankfurt-Stadion nach Neu-Isenburg Bahnhof und Dreieich-Buchschlag. Dafür hatte das Regierungspräsi­dium Darmstadt am 26. Januar 2022 den Planfeststellungsbeschluss erlassen.

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