Blühstreifen für die Feldlerche

(Bild: RTW GmbH)

Durch die Trassenplanung im Planfeststellungsabschnitt Nord sind sechs Reviere der Feldlerche (Alauda arvensis) tangiert, Ausgleichsmaßnahmen dafür werden entsprechend vorbereitet.

Der kleine Vogel bewohnt am liebsten weiträumige Offenflächen. Das Nest wird am Boden versteckt angelegt. Im hiesigen Raum kommt er hauptsächlich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vor. So auch im Bereich der zukünftigen RTW-Trasse. In den landwirtschaftlich geprägten Offenlandbereichen zwischen Praunheim und Eschborn und zwischen Eschborn und Sossenheim wurde ein flächendeckendes Vorkommen der Feldlerche nachgewiesen.
Da die Feldlerche in der Roten Liste der gefährdeten Arten steht (Kategorie 3 („gefährdet“) und daher besonders geschützt ist, muss im Falle eines Konflikts mit Bauvorhaben ein adäquater Ausgleich gefunden werden.

Die erheblichen Beeinträchtigungen im Schutzgut Tiere und Pflanzen werden im Rahmen der sogenannten „Eingriffs-Ausgleichs-Regelung durch landschaftspflegerische Maßnahmen“ kompensiert. Mit der Anlage von Blühstreifen, einer Kombination aus Buntbrachen und Schwarzbrachen im Umfeld des Vorhabens, wird der Lebensraum und das Nahrungsangebot für die Feldlerchen im Raum aufgewertet. Somit kann die ökologische Funktion der vom Vorhaben betroffenen Ruhe- und Fortpflanzungsstätte im räumlichen Zusammenhang erhalten bleiben. Der Wegfall von Lebensräumen (Brut- und Nahrungshabitaten) der Feldlerche an anderer Stelle wird dadurch ausgeglichen.
Dazu mussten zunächst in einem abgestimmten Suchraum geeignete Flächen gefunden werden. Von Feldlerchen ist bekannt, dass sie von vertikalen Strukturen wie Waldränder, Strommasten und Gebäude, die ihr Blickfeld eingrenzen, Abstände von bis zu 160 m einhalten. Gesucht wurden deshalb landwirtschaftlich genutzte Flächen, die eine entsprechende Distanz aufweisen.

Das Entwicklungsziel ist eine produktionsintegrierte Maßnahme (PIK) zur naturschutzfachlichen Aufwertung von derzeit intensiv genutzten Äckern. Zur Kompensation über die gesamte Laufzeit von 30 Jahren werden Flächen mit einer Größe von insgesamt ca. 1,5 Hektar benötigt.
Schließlich konnten fünf Ackerschläge im Suchraum identifiziert werden. 2023 wurden bereits drei Flächen angelegt, die augenscheinlich bereits durch die Feldlerche als Lebensraum angenommen werden.

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